Fitness für Läufer

Stärker sein, besser laufen!

Ja es stimmt. Laufen ist ein super Ganzkörpertraining. Gerade die Bein- und Gesäßmuskulatur wird durch die Laufbewegung sehr gut trainiert wohingegen andere Bereiche eher nur am Rande gefördert werden. Aus persönlicher Erfahrung heraus kann ich sagen, dass nur Laufen allein, für mich als Training nicht ausreicht. Wenn ich regelmäßige Fitness- und Krafteinheiten kombiniere wirkt sich das sehr positiv auf das Laufen auf. Ich ermüde weniger schnell und vor allem meine Haltung profitiert davon. Nun ist nicht jeder unbedingt ein Fan von Fitnessstudios. Das muss man auch nicht unbedingt sein. Wie ihr trotzdem Fitness- und Kraftübungen in euer Training einbauen könnt? Ich verrate euch, wie ich das mache... 

"Der härteste Schritt zu Fitness ist der erste."

Fakt ist: Die Laufleistung verbessert sich, je fitter und trainierter man insgesamt ist. Das kann ich selbst aus eigener Erfahrung nur bestätigen. In Koblenz hatte ich den "Luxus" das geilste Fitnesstudio ever direkt bei mir um die Ecke zu haben (Ich vermisse dich Rainer Zufall Family Fitness!!!). In Mainz habe ich diverse Studios getestet. So richtig gefunkt hat es leider bei keinem. Fitness möchte ich trotzdem nicht missen. Also was tun? Ich habe mir zu Hause mein eigenes kleines Studio mit diversem Equipment zusammen gebaut. Dafür habe ich keine Unsummen ausgegeben, sondern mich wirklich auf das nötigste und wichtigste beschränkt, das mir zum Training wichtig ist. Dabei muss man natürlich beachten, dass jeder von uns andere Vorlieben hat, was das Training angeht. Daher müsst ihr am Ende selbst entscheiden wo rein ihr euer Geld investiert. Aber hier möchte ich euch mal kleinen Überblick über das Equipment geben, das ich besitze und was ich damit so anstelle.

Fitness-Matte

Die wohl wichtigste Investition war eine vernünftige Fitness-Matte, die nicht hin und her rutscht. Vorher habe ich nämlich meist einfach eine Wolldecke aufs Parkett gelegt und da drauf ein wenig rum gesportelt. Ich war aber immer schnell genervt davon, wenn diese dann mal wieder weggerutscht ist, während ich mich gerade mit Liegestützen oder Planks abgeplagt habe. Meine Fitness-Matte habe ich mir in der Sportabteilung von Kaufhof gekauft. Ich verlinke sie euch mal. Damit bin ich sehr zufrieden, denn seit ich sie benutze, rutsche ich auf dem Parkett nicht mehr hin und her und meine Knie sind für diverse Übungen besser geschützt/gepolstert. Viel Platz nimmt die Matte auch nicht weg. Wenn ich sie nicht in Benutzung habe, rolle ich sie zusammen und dann findet sie in einer Ecke Platz. Wenn ihr also plant zu Hause aktiv zu werden, kann ich euch den Kauf einer solchen Matte nur wärmstens empfehlen. Das Training ist so wesentlich besser durchzuführen.

Hanteln

Tobi und ich besitzen jeweils ein Set Hanteln. Seine sind etwas schwerer und meine etwas leichter. Die Dinger haben wir schon seit Jahren. Hanteln sind absolut nicht teuer und ihr könnt sie super in euer Training einbauen um bei gewissen Übungen den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Meine Armmuskulatur ist nicht so ausgeprägt, daher nutze ich 1 Kg Hanteln. Tobis Hanteln bringen jeweils 3 Kg auf die Waage. Natürlich kann man auch Wasserflaschen oder ähnliches als zusätzliches Gewicht nutzen, aber ich finde richtige Hanteln einfach handlicher und das Training macht mir damit mehr Spaß. Von daher kann ich empfehlen die paar Euro zu investieren und dafür einen jahrelangen Begleiter zu haben. 

Kettlebell

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr genau, wie ich auf das Training mit der Kettlebell aufmerksam geworden bin. Ich glaube aber, das hatte ich aus irgendeinem Blog. Auf jeden Fall bin ich sehr froh darüber gestolpert zu sein, denn das Kettlebell-Training hat mir auf Anhieb unheimlich viel Spaß gemacht! Mittlerweile habe ich zwei Kettlebells. Eine mit 4 Kg und eine mit 8 kg. Meistens benutze ich die mit 4 kg, vor allem wenn Tobi und ich gemeinsam trainieren (doppelter Spaß!). Tobi nutzt dann die 8 kg. Mit der Kettlebell kann man prima den ganzen Körper trainieren. Man muss natürlich besonders auf eine korrekte Ausführung der Übungen achten, um den Rücken nicht zu überlasten. Aber das ist eigentlich bei jeglichem Training mit Gewichten so. Vor allem aber ist das Training mit der Kettlebell super effektiv. Man merkt sehr schnell Fortschritte und da reichen schon 10 bis 15 Minuten Training täglich. Ich bin daher mittlerweile ein großer Fan von den kleinen bunten Kugelhanteln.

Fitness-videos

Auf Youtube findet ihr eine Fülle an verschiedenen Fitness-Videos. Ich habe mich schon durch einige durchgeklickt und dabei sehr schnell heraus gefunden, mit welchen Videos ich gut klar komme und mit welchen nicht. Die Sympathie spielt dabei natürlich eine große Rolle, aber auch die Art, wie die jeweiligen Protagonisten die Übungen ansagen und erklären. Da hat jeder verschiedene Vorlieben, daher kann ich nur empfehlen: Nutzt das riesige Angebot und schaut euch da mal in Ruhe durch. Es sollte für jeden was dabei sein. Ich bin schlussendlich bei 2 Kanälen hängen geblieben:

 

BodyFit By Amy:

Den Kanal von Amy habe ich entdeckt als ich nach Kettlebell-Training gesucht habe. Sie bietet diesbezüglich viele tolle Trainingseinheiten an. Es gibt auch extra Videos für Einsteiger oder Erklär-Videos zu bestimmten Übungen wie beispielsweise dem Kettlebell-Swing. Ihr findet auf dem Kanal aber auch Übungen ganz ohne Equipment sowie Tabata und vieles mehr. Besonders mag ich die Playlist mit den 10-Minuten-Workouts. Diese lassen sich prima abends nach Feierabend einbauen, weil sie sehr effektiv und schnell erledigt sind wenn man noch andere Pläne hat. Ich persönlich finde Amy super sympatisch und sie führt einen sehr gut durch die einzelnen Übungen und zeigt auch immer viele Optionen auf, die die Übung erleichtern oder erschweren, je nach persönlichem Trainingslevel. Achtung: Alle Videos sind auf englisch. 

 

fit trio:

Auf die liebe Lou bin ich über Ihren Blog aufmerksam geworden. Auf ihrem Youtube-Kanal finden sich mittlerweile zahlreiche Workout-Videos für alle Körperregionen. Oft bauen die Videos auch aufeinender auf (Challenges). Das macht mir persönlich großen Spaß. So hat man dann gleich ein ausgefeiltes Workout für die ganze Woche. Auch ihre Videos reichen von kurz und knackig (10 Minuten) bis hin zu 30-minütigen Workouts. Ich mag die Art, wie Lou die einzelnen Übungen erklärt und den Teilnehmer durch das Workout führt. Besonders gut gefallen mir die Bauch-Workouts und wie sie alltägliche Gegenstände, wie beispielsweise ein Kissen oder Handtuch, ins Workout einbaut. Alle Videos sind auf deutsch. 

Meine persönlichen Lieblingsübungen

An manchen Tagen will ich tatsächlich einfach nur ein paar Übungen abturnen und mir kein Video dazu angucken. Für diesen Fall habe ich mittlerweile eine kleine Liste mit meinem Lieblingsübungen erstellt, die ich dann einfach nacheinander auf der Matte durchführe. Dafür braucht es sonst keinerlei Equipment. Lediglich eine Stoppuhr oder euer Handy. Ich mache jede dieser Übungen 50 Sekunden lang und habe dann 10 Sekunden Erholung. Wenn ihr Lust habt, probiert es einfach mal aus. Mit dieser Menge an Übungen seid ihr so ca. eine Viertelstunde beschäftigt. 

  • Armrotation
  • Rückenheber
  • Crunches
  • Hampelmann
  • Frontstütz
  • Russian Twist
  • Bergsteiger
  • Wandsitzen
  • Handlauf
  • Wadenheber
  • Unterarmstütz
  • Trizeps Dips
  • Becken heben
  • Beinschere
  • Liegestütz

Diese Übungen habe ich allesamt aus dem Fit statt Fett - Fitnesskalender von Micha Klotzbier. Ich habe seine Challenge letztes Jahr mitgemacht und mir danach meine Lieblingsübungen zum weitermachen raus gepickt. Auf der Seite, die ich euch verlinkt habe, gibt es zu jeder Übung ein Anleitungsvideo und entsprechende Erklärungen. 

Motivation & Disziplin

Ohne etwas Motivation und Disziplin geht beim Thema Fitness eigentlich nix. Traurig aber wahr. Wenn man nur alle paar Wochen mal etwas macht und sich aufrafft, wird man leider kaum wirkliche Verbesserungen merken. Daher halte ich mich an zwei einfache Regeln:

  1. Qualität kommt vor Quantität
  2. Regelmäßigkeit kommt vor Dauer

Was genau soll das heißen? Das heißt, dass ich darauf achte die Übungen, die ich mache, wirklich korrekt und sorgfältig auszuführen, statt in kurzer Zeit möglichst viele Wiederholungen zu schaffen. Schneller wird man von ganz allein je trainierter man ist. Und zum anderen ist es wichtiger regelmäßige und vielleicht kürzere Einheiten zu machen als selten und dafür lang. Grundsätzlich ist das allerwichtigste: passe deinen Trainingsplan so an, dass du ihn bestmöglich in deinen Alltag integrieren kannst. Es bringt nichts, sich utopische Ziele zu setzen à la: "Ich trainiere jetzt jeden Tag eine Stunde." oder "Ich trainiere jetzt jeden Abend nach Feierabend ohne Ausnahme." Das haltet ihr dann am Ende vielleicht 2 oder 3 Wochen durch und danach merkt ihr, dass es euch einfach zu sehr in eurer Freiheit beschneidet. Daher bleibt bitte realistisch. Das ist der beste Tipp den ich euch geben kann. Ich habe für mich bewusst 2 Tage in der Woche ausgewählt an denen ich nicht trainiere. Das ist bei mir Montag und Freitag, weil es am besten zu meinem Rhythmus passt. An den anderen Tagen steht Laufen und/oder eine Fitness-Einheit auf dem Plan. Die Fitness-Einheiten sind meistens kurze knackige 10-Minuten-Workouts, die ich prima nach Feierabend dran hängen kann oder selbst noch nach einer Verabredung. Für den Anfang reicht ein Training 3 mal pro Woche völlig aus. Steigern könnt ihr euch immer noch und wenn ihr Fortschritte bemerkt, bekommt ihr von ganz allein Lust mehr zu machen. So war es zumindest bei mir. 

"Morgen ist oftmals der emsigste Tag der Woche." - Spanisches Sprichwort

Ich habe lange Zeit gedacht "Laufen ist das beste Ganzkörpertraining. Da brauche ich zusätzlich nix mehr zu machen." Laufen ist ein super Training für den ganzen Körper, ja. Aber das heißt nicht, dass man außerdem nichts machen muss. Seit ich zusätzlich Fitness mache, fühle ich mich beim Laufen wesentlich besser und insgesamt stabiler. Gerade die Core-Muskulatur muss man gezielt trainieren, da sie beim Laufen zwar mit beansprucht wird, aber eben nicht gezielt. Die Armmuskulatur ist immer noch meine große Schwachstelle, aber ich arbeite daran dies zu ändern. Es ist ein langer Prozess. Das muss man sich bewusst machen. Muskeln bauen sich nicht von heute auf morgen auf. Wenn ihr allerdings regelmäßig dran bleibt, werden sich - wie auch beim Laufen - schnell die ersten Erfolge einstellen und es gibt keine bessere Motivation als der Moment, wenn man merkt, dass einem etwas plötzlich leichter fällt als zuvor. Vielleicht helfen euch meine Tipps ja dabei einen Anfang zu machen und nach und nach zu eurem persönlichen Trainingsplan zu finden. Ich wünsche euch dabei viel Erfolg!

 

Liebste Laufgrüße

Eure Julia

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