Tagebuch eines Laufanfängers - Teil 1

Der Geist ist willig, aber das Fleisch chillt lieber auf der Couch

Bevor wir alle zu den mega-coolen, abgeklärten Läufern wurden, für die alles unter 10 Kilometer Strecke nur ein Spaziergang ist, waren wir die ganz normalen Turnbeutelvergesser, die sich oft schon zu Schulzeiten um die gefürchtete Doppelstunde Sport gedrückt haben. Unsere ersten qualvollen Laufversuche haben wir auf Strecken mit möglichst wenig Publikum absolviert um der Schmach zu entgehen von einem Kind oder Rentner überholt zu werden. Unser erstes "Laufoutfit" bestand aus einer ollen Joggingbuxe, die sich vom Trauma, das kuschelige Sofa zu verlassen, nie ganz erholt hat und wahlweise einem ausgebeulten Sweater oder nem T-Shirt vom Papa, das seine besten Zeiten bereits hinter sich hat. Ja, wir alle waren mal Anfänger. Und dieser Artikel ist für euch! 

Es war einmal...

"Ich will laufen!"

So richtig kann ich ich mich nicht an diesen einen Moment erinnern, in dem ich beschloss, dass das Laufen ab jetzt zu meinem Leben gehören sollte. Ich war nie besonders sportlich gewesen. Der Gedanke an den Schulsport löst in mir noch heute Bauchschmerzen aus, da einen dort als pummeliges, unsportliches Kind oder Teenie meist nur peinliche Zurschaustellung und deprimierende Vergleiche erwarten. Viele nennen das auch einfach "Charakterbildung". Wie dem auch sei, die einzige Disziplin, bei der ich im Schulsport nicht völlig unterirdisch abschnitt, war das Laufen. Ein Erlebnis ist mir in diesem Zusammenhang besonders in Erinnerung geblieben: der allseits beliebte Cooper-Test. Ein lustiges Schauspiel, bei dem die Schulkinder auf dem Sportplatz oder wahlweise in der Halle solange im Kreis laufen müssen bis sie umkippen oder bis 12 Minuten vergangen sind. Wie lange sich 12 Minuten doch plötzlich anfühlen können... Obwohl ich mir im Sportunterricht meist eine 3 schon sehr hart erkämpfen musste, schaffte ich es tatsächlich beim Cooper-Test mit als Beste abzuschneiden und mir eine Schulnote 2 zu erlaufen. Ich selbst war darüber nicht minder verwundert, als mein Sportlehrer, der wahrscheinlich ein ausgebufftes Täuschungsmanöver vermutete. Aber nein, Laufen konnte ich tatsächlich ganz gut. Nun war es aber bis dato auch die einzige Sportart zu der ich mich tatsächlich auch außerhalb des Schulsports dann und wann mal aufraffen konnte, oder besser gesagt: aufgerafft wurde. Nämlich vorwiegend von meiner Mama. Ich bin ihr im Nachhinein unendlich dankbar, dass sie ihr kleines Pummelchen niemals aufgegeben hat und immer wieder mit mir unsere Haus-und Hofstrecke auf der Schmidtenhöhe bestritten hat. Allein hätte ich sicher überhaupt nichts gemacht. Oft kam auch noch eine meiner Schwestern oder beide mit. Dann verging die Zeit meistens wie im Flug, weil wir über alles Mögliche redeten. Das Laufen an sich war fast zweitrangig. Rückblickend, waren dies also meine Anfänge beim Laufen oder besser gesagt: der Grundstein. Denn vom wirklich regelmäßigen Laufen war ich zu diesem Zeitpunkt noch Jahre entfernt. 

Hass-Liebe

Es vergingen einige Jahre und mein Interesse am Laufen und an Sport generell, hielt sich nach wie vor in Grenzen. Wenn ich Sport betrieb, dann nur weil ich mal wieder abnehmen wollte. Das ging phasenweise über ein paar Wochen und dann verpuffte das Ganze wieder. So schwankte ich körperlich immer wieder von einem Extrem zum anderen. In sportlicher Betätigung sah ich keinen Spaß und keine Bereicherung für mein Leben. Es war eine zusätzliche Aufgabe, die ich mir selbst auferlegte und die mir keinerlei wirkliche Freude bereitete. Das zog sich weiter so durch bis ich Mitte zwanzig war. Dennoch verschwand das Laufen nie ganz aus meinem Leben. Vor allem die Tatsache, dass mein  Papa (ebenfalls langjähriger Sportmuffel) mittlerweile im Laufen seinen persönlichen Lieblingssport entdeckt hatte, machte mich irgendwie neugierig. Er nahm mittlerweile sogar an Wettkämpfen teil und hatte längst seinen ersten Marathon hinter sich gebracht. Ich sah, dass es ihn glücklich machte, auch wenn er phasenweise vielleicht etwas zu ambitioniert war. Warum Laufen ihn so glücklich machte, konnte ich hingegen nicht verstehen. "Das ist doch Schinderei." dachte ich. "Nie im Leben würde ich 42 km laufen."  Ich sollte mich irren... Je stressiger mein Leben in der Arbeitswelt wurde, umso mehr sehnte ich mich nach einem Ausgleich. Nach einem Hobby bei dem ich wirklich abschalten konnte. Eher beiläufig begann ich immer öfter abends nach der Arbeit die Laufschuhe zu schnüren und eine kleine Runde um den Block zu drehen. Ich merkte wie gut mir das tat. Auch wenn es natürlich erstmal anstrengend war. Aber schon bald konnte ich nirgends mehr so gut abschalten wie auf meiner abendlichen Laufrunde. Mit der Zeit weitete ich meine Runde aus, entdeckte immer neue kleine Wege und entwickelte mich vorerst ohne größeren Ehrgeiz oder konkrete Ziele zur Laufanfängerin. Mein Paps freute sich natürlich riesig zu hören, dass die Tochter nun endlich den Weg zur Erleuchtung gefunden hatte. Ich schuftete mich hingegen etwas, da mein alter Herr mich mehr als locker in die Tasche stecken konnte. Doch, dass das Vergleichen mir nichts bringt, habe ich sehr schnell begriffen. Ich stresste mich nicht beim Laufen. Im Gegenteil: Es war die einzige Zeit am Tag, in der Zeit tatsächlich überhaupt keine Rolle für mich spielte. Ich lief einfach nur. Ohne Uhr, ohne Handy (zum Leidwesen meiner Mutter). Diese kostbare Zeit gehörte ganz mir. 

Ambitionen

Als ich 26 wurde, war das Laufen schließlich ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. In Tobi fand ich bald darauf einen Verbündeten. Auch er ging Laufen. Und so hatte ich neben einer neuen Liebe nun auch meinen Laufbuddy No.1 gefunden. Ich glaube ab da ging ich noch öfter laufen. Ich trackte und stoppte immernoch relativ wenig, nur ab und an. Dennoch keimte langsam aber sicher der Wunsch in mir auf an einer Laufveranstaltung teilzunehmen. Ich kann mich an keinen konkreten Tag oder Impuls mehr erinnern, der mich schließlich zu dem Entschluss gebracht hat, einen Halbmarathon laufen zu wollen. Vielleicht wollte ich einfach ein Ziel haben auf das ich hinarbeiten konnte. Einen konkreten Termin, eine Deadline bis zu der alles stehen muss. Vielleicht hatte ich Angst davor ziellos zu sein und so das liebgewonnene Laufen am Ende wieder aus den Augen zu verlieren. Rückblickend glaube ich, es war genau richtig mir in diesem Augenblick ein Ziel zu setzen. Hätte ich nicht für den Halbmarathon trainiert, wäre ich höchstwahrscheinlich (gerade im Winter) wieder in meinen gemütlichen Trott verfallen. Was zwar natürlich auch nicht schlimm ist, aber ich wollte für mich als Läuferin, das nächste Level erreichen. Und das nächste Level erreicht man eben meist nur, wenn man sich einem Gegner stellt und ihn besiegt. 

Das Ende DES Anfangs

Soweit, sogut. Nur, weil man sich entschließt an einem Halbmarathon teilzunehmen, heißt das noch lange nicht, dass man kein Anfänger mehr ist. Im Gegenteil: Ich war immer noch ganz am Anfang meiner Laufkarriere. Wie es ab da weiter gegangen ist, werde ich euch in Teil 2 des Laufanfänger-Tagebuchs verraten. Aber nun möchte ich euch gerne noch ein paar Tipps und persönliche Empfehlungen mitgeben, wenn ihr mit dem Gedanken spielt mit dem Laufen anzufangen. Eines vorweg: Bei allen gut gemeinten Tipps, die ihr von alten Laufhasen bekommen werdet - am Ende ist es wichtig herauszufinden, was euch gut tut und vor allem: woran ihr Spaß habt! Die Läufergemeinde ist so bunt und vielfältig, dass es am Ende nur eine universelle Weisheit gibt: nämlich keine!

Motivation

Irgendeine Motivation mit dem Laufen anzufangen hat jeder und braucht jeder. Diese kann, je nach Läufer, sehr unterschiedlich sein. Am Ende ist es eigentlich egal, was euch zum Laufen motiviert. Wichtig ist, eure eigene Motivation über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. Vermutlich haben die meisten von euch schon Erfahrungen damit gemacht, Dinge anzufangen, Feuer und Flamme dafür zu sein, und nach ein paar Wochen fragt man sich, wie man sich überhaupt dazu aufraffen konnte und lässt die Aktivität wieder fallen. Ich bin in sowas übrigens Experte! Etliche Aktivitäten, Sprachen und was noch alles hab ich angefangen. 90 Prozent davon sind schnell wieder aus meinem Leben verschwunden. Ja, die Motivation aufrecht zu erhalten ist schwierig. Was mir persönlich sehr geholfen hat:

  • Eigene Ziele setzen. Wenn ich einfach so, ohne jegliches Ziel dahin dümple ist die Gefahr alles wieder in den Sack zu hauen, zumindest bei mir, sehr groß. Ich brauche irgendein Ziel, eine Deadline, ein Timing, das mich motiviert dran zu bleiben.
  • Genauso motiviert mich aber auch das gemeinsame Laufen mit anderen. Zusammen ist man stärker. 
  • Was mich noch sehr motiviert sind Laufbücher oder Blogs von anderen Läufern und ihre Erfolgsgeschichten. Ich fühle mich von besseren oder schnelleren Läufern nicht eingeschüchtert. Im Gegenteil: ihre Leistungen inspirieren mich. 

Neben zu wenig Motivation, findet man bei Laufanfängern tatsächlich auch sehr oft das andere Extrem: Übermotivation. Hochmotiviert zu sein ist grundsätzlich super, wenn man etwas Neues anfängt. Allerdings kann zu viel Motivation beim Laufen auch schnell zu Überbelastung und dadurch im schlimmsten Fall zu Verletzungen führen. Ich selbst hatte auch Phasen in denen alles so gut gelaufen ist, dass ich kaum die Füße stillhalten konnte. Da war ich wirklich jeden Tag laufen und es ging mir gut dabei. Wenn man mal so eine Hochphase hat und diese nur kurz andauert sehe ich kein Problem. Auf Dauer solltet ihr das aber nicht durchziehen, weil ihr euren Körper dadurch überfordert. Für den Anfang reichen zwei oder drei Laufeinheiten pro Woche völlig aus. 

Schuhwerk

Den richtigen Schuh für sich zu finden, ist am Anfang nicht ganz leicht. Als Laufanfänger investiert man aber ohnehin selten in teures Schuhwerk, weil man ja erstmal austesten will, ob es überhaupt für eine Langzeitbeziehung reicht oder ob es bei einem One-Night-Run bleibt. Ich bin meinen ersten Halbmarathon in 6 Jahre lang ausgelatschten Tretern gelaufen. Das ist jetzt auch nicht unbedingt die beste Idee, aber ich will damit sagen, dass es absolut ok ist am Anfang erstmal die Sportschuhe zu benutzen, die man noch im Schrank hat. Wenn man dann merkt, dass einem das Laufen Spaß macht und die wöchentlich zurück gelegten Kilometer sich aufsummieren, sollte man sich auf jeden Fall im Laufgeschäft des Vertrauens beraten lassen. Das heißt konkret: Analyse auf dem Laufband und austesten diverser Schuhe. Im Zusammenhang mit Laufschuhen erwartet euch ein vielfältiges Vokabular. Ein paar Begriffe möchte ich euch kurz erklären:

  • Sprengung: Verhältnis der Zwischensohlendicke bzw. -höhe von Rück- zu Vorfuß. Je höher die Sprengung, desto größer das "Gefälle" im Schuh. Je weniger Sprengung ein Schuh hat, desto "natürlicher" das Lauferlebnis. Allerdings ist wenig Sprengung nur weil es natürlicher ist, nicht für jeden geeignet. Meist sind unsere Füße an eine gewisse Sprengung gewöhnt und wenn man diese minimieren will muss man schrittweise vorgehen, da es sonst zu Verletzungen kommen kann.
  • Neutralschuh: Laufschuh, bei dem der Schwerpunkt auf der Dämpfung liegt. Diese Schuhe haben keine besondere Stützeigenschaft innen oder außen und sind somit für Läufer mit normalem Abrollvorgang geeignet. Wenn du keine besonderen "Problemfüße" hast, wird man dir einen solchen wahrscheinlich empfehlen.  
  • Pronation: Natürliche Dämpfungsbewegung des Fußes im unteren Sprunggelenk. Bei der Pronation dreht sich der Fuß um seine Längsachse. Der Äußere Fußrand wird gehoben, der innere Fußrand gesenkt. Bei der Überpronation knickt der Fuß zu stark nach innen ein. Bei der Supination hingegen zu stark nach außen. Dies macht sich dann entsprechend als Abnutzung an der Schuhinnen- oder außenseite bemerkbar. Bei der Laufanalyse könnt ihr genau sehen ob ihr einknickt oder nicht und der Verkäufer kann euch so entsprechend beraten. 

Je nachdem ob ihr "Problemfüße" habt oder nicht werdet ihr bestimmt noch mehr Fachvokabular zu hören bekommen, aber keine Sorge. Ich bin glaube ich nirgendwo so nett beraten worden wie in Laufschuhgeschäften. Wenn ihr etwas nicht wisst, traut euch also ruhig zu fragen und probiert auf jeden Fall so lange bis ihr euch wirklich wohl im Schuh fühlt. Noch ein Tipp: Verlasst euch auf euren ersten Eindruck, wenn ihr einen Schuh anzieht. Ich habe immer direkt nach dem Reinschlüpfen gemerkt, ob der Schuh was für mich ist oder eben nicht. Natürlich bin ich meist auch noch probeweise auf dem Laufband gelaufen, aber mein erstes Gefühl hat mich bisher nie getäuscht.

Ausrüstung

Der Markt für Laufkleidung und -ausrüstung ist RIESIG! Man wird als Neuling geradezu überschwemmt mit Dingen, die einem das Laufen erleichtern sollen und die man angeblich als "richtiger Läufer" unbedingt braucht. Das meiste davon ist Mumpitz. Für den Anfang braucht es meiner Meinung nach nicht mehr als eine halbwegs gute Laufhose, in der ihr euch wohlfühlt. Also wo nichts zwickt und rutscht. Ein Funktionsshirt (je nach Saison mit langen oder kurzen Ärmeln) und evtl. noch eine Jacke. Ich habe mir gerade zu Anfang oft Laufkleidung bei Tchibo gekauft. Es gibt auch Aktionen bei Aldi, Lidl oder anderen Discountern. Unter manchen Läufern sind diese "Billiganbieter" verpönt, aber das hat mich ehrlich gesagt nie die Bohne interessiert. Als Anfänger musst du keine hundert Euro in eine Adidas oder Nike Laufhose investieren. Wenn dir ein Teil natürlich besonders gut gefällt und du das nötige Kleingeld hast: feel free! Erlaubt ist was gefällt und worin ihr euch wohlfühlt. Meine Laufklamotte ist mittlerweile ein bunter Mix aus ein paar Markensachen und günstigen Schnäppchen. Wenn euer Budget knapp bemessen ist, empfehle ich den Kauf einer Dreiviertelhose. Diese kann man über den längsten Zeitraum des Jahres nutzen. Eine kürzere und eine ganz lange könnt ihr euch dann immer noch zu gegebener Zeit kaufen. Frauen sollten natürlich noch in einen geeigneten Sport-BH investieren. Wer wenig Holz vor der Hütten hat, kommt schon mit einem Sportbustier gut klar. Bei mehr Holz sollte man, aber auf jeden Fall für ausreichend Halt sorgen um Rückenschmerzen zu vermeiden. Der ganze andere Schnick-Schnack, der noch so angeboten wird, ist zum Laufen erstmal zweitrangig und für keinen Anfänger erforderlich. Gerade am Anfang ist die Streckenlänge meist noch überschaubar und Dinge wie Trinksysteme, Gels, etc. benötigt man eigentlich erst ab Läufen von 10 km aufwärts. Zum Thema Supplements also Nahrungsergänzung, speziell für Läufer, kann ich nicht viel sagen, da ich ehrlich gesagt von solchen Dingen nicht besonders viel halte und sie daher noch nicht getestet habe. Wenn ihr eure Läufe tracken wollt empfehle ich euch erstmal eine kostenfreie App zu nutzen (zB. Runtastic Basisversion). Laufuhren sind ein teures Spielzeug, das wirklich nur dann Sinn macht, wenn ihr euch in einer gezielten Wettkampfvorbereitung befindet. Ich habe mich am Anfang überhaupt nicht getrackt. Ich habe auf die Uhr geschaut wann ich losgelaufen bin und als ich wieder nach Hause kam. Dann wusste ich meine Gesamtzeit. Für den Anfang hat mir das als Orientierung völlig ausgereicht und ich glaube ständiges Tracken hätte mich eher gestresst als gefördert. 

Laufstrecken finden

Raus aus der Tür und loslaufen. Alles andere ergibt sich. Im Prinzip ganz einfach. Aber wirklich schöne Laufstrecken muss man manchmal doch erst suchen.  Jeder hat seine individuellen Vorlieben. Der eine läuft lieber im Wald, der andere am Wasser und der nächste will lieber in der Stadt bleiben und den Asphalt erobern. Ich hatte und habe immer noch riesigen Spaß daran meine Stadt laufend zu entdecken. Man kann jahrelang in einer Stadt leben. Wenn du sie dir dann erläufst, erlebst du sie nochmal völlig anders. Plötzlich geht man seine Kopfkarte durch und rätselt wie man seine Laufrunde tatsächlich zum Rundkurs macht. Ich muss sagen, dass ich Rundkurse zum Laufen bevorzuge. Was ich ganz furchtbar finde, ist einen Streckenabschnitt zweimal innerhalb eines Laufs zu absolvieren. Da ist die Motivation bei einem Rundkurs oder einer klaren Point-to-point Strecke natürlich größer. Wenn ich Point-to-point laufe, suche ich mir meist einen Startpunkt aus, den ich gut mit der Regionalbahn oder S-Bahn erreiche, steige dort aus und laufe nach Hause. Da man gerade am Anfang aber oft noch nicht genau einschätzen kann, wie weit man tatsächlich kommen wird, würde ich erstmal ganz klassisch vorgehen. Bleibt in der euch bekannten Umgebung und weitet eure Runde nach und nach durch zusätzliche Schleifen und das Erkunden neuer Wege aus. 

Ihr wollt mehr Tipps?

Kein Problem! Da ich bei der Recherche für diesen Artikel so viel tollen Input von anderen Laufanfängern bekommen habe, habe ich mich entschlossen einen Mehrteiler daraus zu machen, weil der Artikel sonst doch seeeeeehr lang geworden wäre. In den nächsten Artikeln aus dieser Reihe erwarten euch also unter anderem die Themen: Laufstil, Verletzungen, Atemtechnik, Regeneration, Alternativtraining und noch vieles mehr. 

Fang einfach an!

Abschließend bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen: Seid stolz darauf Anfänger zu sein! Denn, dass ihr etwas anfangen wollt ist großartig! Ich selbst musste etliche Male anfangen um tatsächlich über den Anfang hinaus zu kommen. Probiert euch aus, fordert euch heraus, verlasst auch mal eure Komfortzone. Ihr braucht keine teuren Schuhe oder Funktionskleidung, wenn ihr wirklich laufen wollt. Fangt klein an und feiert eure Erfolge. Und wenn es mal nicht so läuft, stresst euch nicht. Gönnt euch eine Auszeit und wenn es wirklich was für euch ist, kehrt die Lust am Laufen von ganz allein zurück. Laufen ist tatsächlich jedem von uns in die Wiege gelegt und eine der natürlichsten Sportarten überhaupt. Man sollte es also auch nicht zu sehr zerdenken, sondern vielmehr genießen. Vielleicht dauert es etwas bis das Laufen, auch für Anfänger, tatsächlich zum Genuss wird, aber es lohnt sich diese Zeit zu investieren. Ich habe nach vielen Fehlstarts und Neustarts meinen eigenen Weg gefunden und kann mir ein Leben ohne Laufen nicht mehr vorstellen... und will es auch nicht. Also raus mit euch und erobert die Straßen, die Wälder, die Welt!

 

Liebste Laufgrüße

Eure Julia

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Kommentare: 1
  • #1

    Andrea (Mittwoch, 16 November 2016 13:07)

    Liebe Julia,
    lieben Dank für den schönen Artikel - sehr schön geschrieben und motivierend gleich noch dazu !!
    Ganz viele Grüsse von Andrea