Motivations-Mittwoch

Ein hoch auf das Bergfest

Hoch die Hände, Wochenen..., nein Moment, falsch! Es ist ja erst Mittwoch. Bergfest, wie ich es gerne nenne. Die goldene Mitte der Woche. Die Hälfte ist geschafft. Aber viel wichtiger: die Hälfte liegt noch vor uns.

Ob es die bessere Hälfte wird liegt an euch. Nehmt den Schweinehund an die Leine und dreht den Motivationsregler hoch. Wie? Hier kommen meine Tipps für euch...

„Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.“

Wir alle kennen das Szenario, das sich oft Woche um Woche um Woche wiederholt. Am Sonntag machen wir große Pläne, was wir alles in der kommenden Woche schaffen wollen:

  • auf der Arbeit die neuen Projekte vorantreiben
  • endlich mal wieder die Ablage sortieren
  • mindestens 3 mal Sport treiben
  • das Programm für den Mädelsabend planen
  • mal wieder die Eltern besuchen
  • die Wohnung putzen
  • und, und, und

Man kämpft sich durch die Woche bis plötzlich schon wieder Sonntag ist und stellt mit Schrecken fest, dass man außer der Ablage und einem kurzen Sprint zum Bus, den man sich als "Sport" schön redet, nicht viel geschafft hat. Aber warum eigentlich?

"Mach's einfach!"

Wir wollen viel, wir wollen die Dinge zeitnah und am besten soll auch noch alles perfekt sein. Dieser Wunsch umtreibt einen Großteil der Menschen. Man hat das Gefühl entweder der Arbeit oder dem Privatleben nie ganz gerecht zu werden. Ständig hängt man zwischen den Stühlen. Immer sind da noch offene To-dos auf der Liste, die wir Woche für Woche mit uns herumschleppen und wir stressen uns, weil wir nicht effizient, schnell oder eifrig genug sind. 

Dazu kann ich nur sagen: BULLSHIT!

Ich bin weder Life-Coach noch Guru, aber das sind meine Tipps für euch:

 

1. Aussieben... 

Auf den ersten Blick erscheinen fast alle To-dos auf unserer Liste unverzichtbar, aber bei näherem Hinschauen findest du ganz sicher Dinge, auf die du getrost verzichten kannst oder sogar willst. Denn oft machen wir Dinge ja nicht wirklich, weil wir sie wollen, sondern weil wir glauben andere sind sonst enttäuscht. Zumindest musste ich mit der Zeit erst lernen meine Prioritäten richtig zu setzen, auch wenn man dadurch nicht immer jeden glücklich macht. Gerade wenn man ein sehr empathischer Typ ist kann das erstmal schwierig sein, aber es lohnt sich! 

Ich empfehle euch jetzt nicht alle Verabredungen zu canceln oder wichtige Termine sausen zu lassen. Aber ein genauerer Blick in euren Terminkalender lohnt sich in jedem Fall. Für mich persönlich ist es wichtig mindestens einen Abend pro Woche unverplant zu lassen. Einfach zum Runterkommen und um mich neu zu fokussieren. Danach bin ich wieder viel mehr in "Macher-Laune".

Vielleicht brauchst du so einen Abend nur alle zwei Wochen oder vielleicht brauchst du zwei Abende pro Woche nur für dich. Das ist individuell ganz unterschiedlich, aber du solltest herausfinden was dir gut tut.

2. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Egal wie wir es drehen und wenden: die Arbeit nimmt einen Großteil unserer Zeit in Anspruch. Von daher kann man denen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, nur gratulieren. Natürlich ist das nicht für jeden umsetzbar. Muss es aber auch nicht. Wichtig ist, dass euch eure Arbeit grundsätzlich gefällt und ihr euch nicht jeden Morgen mit einem gewissen Unmut auf den Weg macht. Das ist auf Dauer weder gesund, noch sorgt es für mehr Motivation. Und die wollen wir ja schließlich hochdrehen. 

Die Liste eurer arbeitsbezogenen To-dos ist sicher lang und deshalb gilt es gerade dort besonders genau zu prüfen, was wichtig ist und JA (!) auch hier ist es erlaubt auszusieben. Gerade heutzutage trauen sich viele Mitarbeiter kaum noch "Nein" zu sagen. Dabei ist es sehr wichtig das zu lernen.

Es geht nicht darum sich vor unliebsamen Aufgaben zu drücken und dass man in stressigen Zeiten ranklotzt ist selbstverständlich, aber leider stecken viele Leute ihre Grenzen nicht richtig ab. Man hat das Gefühl nie genug zu leisten und verbringt gedanklich auch noch weit nach Feierabend Zeit auf der Arbeit. Bei mir ging es so weit, dass ich auch noch nachts im Traum am Schreibtisch saß und wie eine Verrückte Emails schrieb. Getreu dem Motto: "Nur noch kurz die Welt retten." Und was hat mir das am Ende gebracht? Genau, nichts.

 

Also hier mein Appell für mehr Motivation auf der Arbeit:

  • Sorgt dafür, dass ihr euch auf der Arbeit wohlfühlt. Niemand kann euch in den Kopf schauen. Wenn euch etwas zuviel wird: sagt es! Wenn ihr euch unterfordert fühlt: sagt es! 
  • Wenn Kollegen zu Freunden werden macht die Arbeit gleich viel mehr Spaß! Ich hatte und habe das Glück tolle Leute auf der Arbeit kennen zu lernen, die mich inspirieren, die mir helfen wenn ich bei kniffligen Projekten nicht weiter komme und mit denen ich lachen kann.
  • Seid stolz auf das was ihr leistet und genießt dafür euren Feierabend ohne weitere Gedanken an die Arbeit. Fokussierung heißt das Stichwort! Am nächsten Tag könnt ihr euch wieder frisch und mit neuer Power in die Arbeit stürzen.

3. Mehr Zeit für dinge, die du wirklich liebst

Nachdem wir unsere To-do-Liste nun etwas ausgemistet haben und die Arbeit mit einem positivem Gefühl verlassen, kommt der schöne Teil: 

Zeit für die Dinge, die uns am Herzen liegen! 

In meinem Fall heißt das: Laufschuhe an, Kopf aus. Für mich gibt es einfach nichts schöneres als nach einem stressigen Tag bei meiner abendlichen Laufrunde die Gedanken fließen zu lassen und durch die Welt zu trudeln. Natürlich ist nicht jede Laufrunde wie die andere, aber im besten Fall komme ich nach Hause und bin wieder bei Null. Mein Kopf ist frei und ich fühle mich als könnte ich jetzt die ganze Wohnung putzen und nebenher meinen ersten Roman in einem durchschreiben. Am Ende mach ich keins von beidem, aber darum geht es ja auch nicht.

Laufen ist eben dieses eine Ding, mein Ding. Diese eine Sache, die mein Herz direkt zum Hüpfen bringt und die mich mehr motiviert als jeder Motivationscoach es je könnte. Neben dem Laufen liebe ich das Schreiben. Ich wollte die beiden Dinge schon immer miteinander verbinden und habe mir mit meinem eigenen Blog nun einen kleinen Traum erfüllt. Selbst wenn den am Ende vielleicht nur eine handvoll Leute liest, ist mir das egal, denn dieses ganze Projekt hat meine Motivation so gepusht, dass ich jeden Tag gleich viel lieber aufstehen mag. Es ist nicht so, dass ich vorher massig leeren Raum in meinem Leben hatte, den ich füllen wollte. Ich wollte etwas tun, dass mich glücklich macht und schaffe mir dafür nun aktiv die Lücken auf meiner To-do-Liste.

"Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen."

Am Ende des Tages bist du allein dafür verantwortlich wie glücklich und motiviert du bist. Also pack es an. Schaff dir Freiräume um Dinge zu tun, die du liebst, Menschen zu sehen, die dir gut tun und sei offen dafür Dinge zu verändern. Du hast schließlich noch eine ganze halbe Woche!

 

Liebste Laufgrüße

Eure Julia

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Kommentare: 2
  • #1

    Sarah (Mittwoch, 28 September 2016 17:44)

    Wirklich schön geschrieben <3

  • #2

    Anke (Donnerstag, 03 August 2017 18:55)

    Durch fb bin ich auf deinen Bericht vom 1.8.17 gekommen und dein Schreibstil und natürlich deiner Leistung hanen mich in den Bann gezogen!!
    Schnell erkannt dass du diesen Blog auf deiner HP hast und bin fasziniert und werde nun regelmäßig hier lesen.
    Wie du siehst räume ich das Feld gerade von hinten auf :-) und lese ältere Beiträge. Dieser hier passt gerade sooooooo gut zu meinem aktuellen "Thema" :-), dass ich Danke sagen möchte für die Denkanstöße und meine Begeisterung dir unbedingt mitteilen wollte!!

    Liebe Grüße
    Anke